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und eilte ihnen mit einem andern Kahne
zu Hülfe. Sie wurden gerettet, und Wil-
helm, welcher Todesangst dabei ausgestan-
den hatte, erhielt noch dazu von seinem
Vater eine verdiente Züchtigung, weil er
sich hatte verführen lassen.
Wenn dich die bösen buhen locken, so folge ihnen nicht.
b) Mit unbekannten Erzählungen.
Mas Sah mm und der Wals.
Ein Lamm trank tief im Thale aus
einem klaren Hache. Weit aufwärts an
demselben stand ein Wolf in gleicher Ab-
sicht. Kaum erblickte er aber dasselbe, so
sprang er herab, um es zu zerreifsen.
„Was that ich dir," sagte das erschrockene
Lamm, „dass du mich todten willst?" —
Du hast mir das Wasser im Bache trübe ge-
macht, dass ich nicht daraus trinken konnte,
sprach der Wolf. — „Aber es Hofs ja von
dir zu mir herab," erwiederte das Lamm. —
Du hast mich auch vor einem halben
Jahre einmal geschimpft, sagte darauf der
Wolf. — Das Lamm hingegen: „Da war
ich ja noch nicht geboren." — Gleichviel,
antwortete der Wolf, so that es dein Vater.
Worauf er auch wirklich das arme Lamm
zerriss.
Wer einmal den bösen Willen hat, andern Un-
recht /u thun, der weiss leicht eine Entschul-
digung dar.u &u finden.
D
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
— 114 —
oder den Stammsitzen entlehnt waren, oft aber auch
sehr sonderbar klangen, z. B. das Geschlecht der Hun-
de von Kuenring, der Wölfe zur Todtenwart, die Nop-
pen von Ballstädt, die Füchse von Franken, die Böcke
von Wulfingen, Rinlhsmaul, Riedesel u. s. w. Allein in
den Kreuzzügen bildeten sich, ähnlich den Mönchsorden,
noch festere Formen des Ritterthums in den drei sogenann-
ten Ritterorden der Johanniter, Tempelherrn (1118) und
Deutschen - oder Marianerritter (ligo). Sie verpflich-
teten sich zum ehelosen Leben, und zum Geleit der Pilger,
auch wohl zu ihrer Pflege, zumkampf gegen die Ungläu-
bigen; es gingen nach Verlust des heiligen Landes erst bei-
de nach Rho dus (zuletzt die Johanniter auch nach Malt ha,
daher Maltheser), der letztere nah Venedig und von da
nach Polen, von wo aus sie den heidnischen Preußen das
Land langst der Ostsee abnahmen und zu einem völligen
Ordensstaat (dem nachherigen Königreiche Preußen) um-
fchufen. Nach diesen drei halbweltlichen und halbgeistlichen
Ritterorden bildeten sich eine Menge anderer im übrigen
Europa. Die weltlicheritterwürdewar aber nicht erblich,
sondern wurde durch Dienen von unten herauf als Knecht
und Knappe und durch Tapferkeit erworben ; eben so,
wie bei den Zünften der Handwerker der Lehrling zum.ge-
sell und Meister, bei den gelehrten Anstalten der Schüler
zum Baccalaureus, Licentiat oder Magister und Doctor
emporstieg, und der Ritterschlag, anfangs ein förmli-
cher Waffenkampf, war das Meisterstück oder die Doe-
torpromotion des Ritterknappen.
Wie die Ritterorden, vermehrten sich um diese Zeit
auch die Mönchsorden, die geistlichen Regimenter des
Papstes unter ihren Ordensgeneralen. Besonders wur-
den die sogenannten Betkelorden des Franz von Assisi,
(Franziskaner l2l6), und d§6 Spaniers Dominikus,
(Dominikaner 1206) mit ihren Unterabtheilungen, als
eine treffliche Stütze, der Hierarchie wichtig. Daher
auch bald den Mitgliedern der letzter», die sich nicht
unpassend als Spürhunde des Herrn (ckomini canes)
bezeichneten, das Geschäft der schrecklichen, von Inno-
cenzlh. (ilyff —- 1216) gegifteten Inquisi-
tion, oder des geistlichen Gerichtes zur Aufsuchung
und Bestrafung der Ketzereien übertragen wurde.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Riedesel Franz_von_Assisi Franz Dominikus
gen. Der Dintenfifch hat einen schwarzen Saft bey
sich, der ihm den Nahmen gegeben hat; wenn er ver-
folgt wird, laßt er ihn von sich, macht dadurch das
Wasser trübe, und entflieht. Das Stinkthier in Ame-
rika, sprüzt, wenn ein Feind sich nähert, einen so
abscheulich riechenden Saft von sich, daß Menschen und
Vieh davor fliehen müssen. Das Pferd wehrt sich mit
seinen Hinterfüßen, der Ochse mit den Hörnern, das
Schwein mit Hauern, Hunde, Wölfe, Füchse durchs
Beißen. Wasservögel tauchen bey Gefahren schnell
unters Wasser, und kommen erst weit von da an einem
andern Orte wieder hervor. Schildkrödten, Schnecken
und Muscheln ziehen sich in ihre Hauser, Igel wickeln
sich in ihre Stacheln, Vögel picken und beißen, oder
entfliehen. Bienen und Wespen stechen. Viele In-
sekten, besonders Käfer, ziehen sich zusammen, fallen
herunter und stellen sich todt. Andere Thiere, die zur
Gegenwehr zu schwach sind, retten sich durch Geschwin-
! digkeit, wie die Haasen, Hirsche und Rehe.
5) Geselligkeit der Thiere.
Können die Thiere nicht füglich einzeln leben, so
k halten sie sich zusammen. Sie verstehen sich unter ein-
t ander durch eine Art von Sprache. Sie folgen einem
ü Könige und Heerführer bugvögel), oder einer Köni-
> gin (Bienen). Sie bauen und nisten gemeinschaftlich
t nach einerley Anlage. Sie sammlen zum allgemeinen
l Besten. Sie pflegen und füttern ihre Jungen unter
z einander. Sie wehren sich mit vereinigten Kräften.
- Sie reinigen ihr Nest, tragen ihre Tobten aus, und
\ jedes Mitglied einer solchen Gesellschaft richtet sich
* nach weisen unwandelbaren Gesetzen. Ist es nöthig,
a ein Nest für die zukünftigen Jungen zu bereiten, so
Q bauen
'-~vr
373
Anm-rk. Wer sich von allen Liefen Haushaàngsfscben
mrbr unterrichten will, der lese das Buch: D a s G a n *
ze der 2 fi n drvrr f h sch o.j t, von Job. Friedrich Waver,
P-'a.rcr zu Kupstrgelü Nürnberg Key Zeh »/rr. Biilig
solite dretz aemeirnnustye Buch für alle Landschulmciw
und in ci!!e Dorfgerrreinden cingeschaft iverden.
Du von der Bienenzucht, des Raums weaen, nicht
wkrsläufsig gebandelt werden konnte: so will ich hierbey
solai nero brauchbare Werk en;p»ehlen : G r ü n d ? r ch
n n b voi! stä r> d r g e r tt n t e r i ch t f v wohl f ü r d t e
Wald- r» j. s G c t1 « n * 93 ? c n « n \ u ü) t , von Joseph
Pose!..
Wart -iß Viehkrankcheiten betn'ft, kann man Lesen:
Wvlistandjge S 6 In n> l u ri g ptaklès in t r H e i*
r ! ung »! arten aller Piehsencheu, a uv Be ob»
acb t un gen u n d Er fahrrrngev s e; og c.u., von
£ Vlìlme'nscdein. Dann: V o H stand i a e Vie h a r z n e y-
»' fu uft für den i «1 n D ni a si n. Vom Verfuff'.r Des Ver
tennarjuö.
Da in mehxern Gegenden Deutmkayds dir Pwrdr»
zucht nun stark getrieben wird: so habe ich für übring
gefunden, rvlijends kurze 'Bemeikungrn kkrübkt eim-'
cker; zu lasseri»
r.
Von der Pferdezucht.
f Gute Pferdezucht hilft den Wohlstand eines Landes
befördern; daher ca?ch jeder Laudn.aun, ba sich damit
ndgielu and gute, schone nüd hvauchbare Pferde zr» ;ic»
ihen sich bemüh.!., sieh nicht nur um den Etaat ver»
hient macht, sondern auch für seinen eigenen V ortbeit
sorast. Ein Pferd ist für den Landmann in vieler Rück^
frcht vsrkdrilhaft, weil immer ein Pferd so viel Dienste
rhut, a!S zween Ochsen, und im Grunde nicht nietzr
Futscl' braucht als c i n Ochst, der Bauer auch mit dem
Ofsrst durch aste böse Wege, auch in; Winter dey Eis
rind 'Schnee eher fsrtkommen kann als mit Ochsen.
Das Pferd kann cr io, rz, auch so Jab re brauchen,
fórni Unterdessen, wenn es ein Mu-tkcrpferd ist, 5' bis
4, auch mehr Fohlen ziehen- Für den Landnmun ist es
" A.a z daher
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Waver Friedrich Joseph
Pose!..
Lauen sie es bey Zeiten/ künstlich/ sicher/ bequem
und räumlich genug; sie wärmen/ sie vertheidigen
ihre Jungen'/ sie säugen ¡ füttern und ernähren sie.
Andere legen ihre Eyer gerade an den Ort/ wo die
daraus entstehenden Jungen im Stande sind / sich
zu nähren.
6) Von dem mannigfaltigen Nutzen der Thiere.
Es ist zwar bekannt/ daß die Thiere aller Arten
dem Menschen mannigfaltigen Nutzen und Vergnügen .
verschaffen: aber es erweckt uns zur Verehrung Got- ■
tes/ und zur Liebe unsers höchsten Wohlthaters/ wenn \
wir zuweilen einige Vortheile / die sie uns gewahren/ i
einzeln betrachten.
Die meisten Thiere können dem Menschen zur :
Speise dienen. Wie mannigfaltig ist das Fleisch der- *
selben / an Geschmack / an Starke und Festigkeit / oder %
auch an Gelindigkeit und an Saft! Wir Europäer ii
pflegen zwar von vielen Thieren nicht zu essen; wir st
sind nur von den besten und reinsten Arten zu speisen r,
gewohnt. Aber andere Völker nähren sich von man- *
cherley Thierarten / die wir für unrein halten. Die r
Kalmücken essen Murmelthiere / Ratten und Dächse. .;
Die Tartaren und viele andere Völker essen Pferde-
fleisch. Die Siamesen in Asien Eidexen, Ratten«
und Mause.
Welch eine unbeschreibliche Menge Thiere erhalt )l
und ernährt Gott! Alle Tage fangen viele Hunderts
tausend Menschen Fische/ und der Vorrath derselben«;
nimmt nie ein Ende. Allein der Heringsfang erhalttll
in Holland über hundert tausend Menschen. In allen«;
nördlichen und andern Landern beschäftigen sich Million
neu Menschen mit dem Fang der Fische/ und demrm
Handels,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
20 Z. 1920. Die ltere deutsche Geschichte. I. Penode, 486.
lebten der gewaltige Ur ober Auerochs und das nordische Elennthier; ferner Bren, Luchse, Wlfe, Adler und mancherlei groe Raubvgel. Die ausgedehnten Weidepltze nhrten aber auch zahlreiche Heerdeu von Rindvieh und Pferden.
Das Klima war wegen der unabsehbaren Waldungen kalt und neblicht; der Boden rauh und wenig bearbeitet. Roggen, Gerste, Ha-fer, Flachs und mehrere Rbenarten waren die Haupterzeugnisse des Ackerbaus. Auch dienten Wurzeln, Beeren und wilde Baumfrchte zur Nahrung. Von Mineralien fand man besonders Eisen und Salz. Schou die alten Phntctcr (. 5) holten von der Ostseekste den kost-baren Bernstein, der zum Schmuck und zum Tausche diente.
8. 19.
Iie ltesten Bewohner. Herkunft. Gharakter. Leensweise.
1. Die ltesten Bewohner Deutschlands von den Rmern Germanen genannt, während der ursprngliche Name des Volkes der Deutscheu erst mehrere Jahrhunderte nach Untergang der rmi-scheu Herrschaft allmhlich wieder in Aufnahme kam sind zufolge der berlieferten Sagen und der sprachgeschichtlichen Forschungen vor unvordenklichen Zeiten aus der Gegend nrdlich des Himalaja durch die Lnder im Norden des schwarzen Meeres nach Europa eiugewau-dert und haben sich in der Mitte dieses Erdtheils niedergelassen, nach-dem andere Völker der indogermanischen Vlkerfamilie (. 2) bereits den Sden, Westen und Osten Europas eingenommen.
a. Der Name Germanen, welchen zuerst die Tungern fhrten, ein schon frhzeitig der den Rhein nach Gallien gewanderter, tapfrer Stamm der Deutschen, bedeutet entweder Waldgebirgbewohner" (vom sanskrit. Gir, Berg) oder er kommt vom keltischen garmwyn Schreier, Rufer im Streit svergl. das glische Gairmean d. i. Krieger oder Held). Am einfachsten ist die Ableitung von Fer Wurfspeer, wornach Ger-mane bedeutet Männer des Wurfspeeres". Doch ist keine dieser Ab-leituugeu ganz sicher.
b. Der Name Deut s ch e kommt von diutisc, d. i. volksthm-lich, national, welchen Namen sich die Deutschen als ein Brudervolk gegenber deu Welschen oder Fremden gaben (vergl. deuten, verdeutschen, verstndlich machen).
c. Von den Vlkern des indogermanischen Sprachstammes wohnten die Griechen und Lateiner im Sden, die Iberer und die Selten oder Gallier im Westen, die Slaven (Wenden) im Osten Europas.
2. Die alten Deutschen zeichneten sich vor den umwohnenden Rmern, Galliern und Slaven hinsichtlich ihres Krperbaus und Eha-rakters Vorth eilhaft aus; krperlich durch gewaltige Kraft, hohe Ge-statt, breite Brust, blaue Augeu mit khnem, durchdringendem Blicke, blonde oder rothe Haare; geistig durch Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit, durch unbndigen Muth, Tapferkeit, Gottesfurcht, Keuschheit, Achtung gegen die Frauen, Gastfreundschaft, Treue und Redlich-keit; bei ihnen vermochten (nach Tacitns) gute Sitten mehr als an-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein Schreier
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutscheu Europa Europas Rhein Gallien Europas
m
Eine diesem Lande eigene Krankheit ist der Deichsel-
zopf,'von dem größten Strom, der Weichsel, genannt,
welcher das Land durchstießt und in die Ostsee bei
Danzig fällt. Produkte sind: Rindvieh, Pferde,
Schaafe, Schweine, Ziegen, Wildprtt^ auch noch
Wölfe, Luchse, selten Bären, Auerochsen, wilde Ka-
tzen, Fische, Honig, viel Getreide, Holz in großer
Menge, Flachs, Hanf, viel Salz» Salpeter, Eisen.
Die bestehenden Fabriken liefern Leinwand, Wollcn-
waaren. Die meisten Einwohner reden die polnische
Sprache. Sonst sind viele Juden im Lande. Mili-
tärmacht 50,000 Mann, Einkünfte 12* Million fl.
Warschau, die Hauptstadt an der Weichsel/ ist schön gebaut,
hat 76,000 Einwohner, ein großes Residenzschloß - mehrere
schöne Kirchen und Palläste, wenige Fabriken und einigen
Handel auf der Weichsel. — Co um $ an der Bsura, mit
2800 Einwohnern.— Kali sch am Prosznaflusse mit 785»
Einwohnern. — Zenstochau, ein reiches, befestigtes Klo«
ster. — Plock an der Weichsel, hat 2590 Einwohner und
Handel. — Lublin mit 10,000 Einw., beträchtliche Hand«
lung und Messen.
17) Die freie Stadt Krakau.
Ihr Gebiet beträgt 19 1/2 Quadratmeilen mit 61,200 Einw.
Militär 2^o Mann, Einkünfte 3oo,oo'o fl. Hauptstadt
Krakau an der Weichsel mit 25,000 Einw., einer Uni«
versität und 72 Kirchen.
16) Die Europäische Türkey
enthält auf 9,235 Quadratmeilen, 9,790,000 Einwohner.
Die Hauptflüffe sind: die Donau, die Sau, der
Pruth, die Maritza, der Wardari. Die vornehm-
sten Produkte sind: viel Rindvieh, Büffel, herrliche Pfer-
de, Esel, Maulesel, Kameele, Dromedare, Gchaafe, Ziegen, vielem
wilde Thiere, worunter Löwen, Wölfe, Schakals, Hyä»
neu, Tiger, Leoparden, Strausse: Seidenbau, Bienenzucht, Ge,
traide, Reis, Wein, Korinthen, vielerlei Südfrüchte, Baumwolle,
Baumöl, Manna, Zucker, Indigo, Mohn, Safran rc., auch edle
Metalle sind die Hauptprodukte. Die muhamedonische Religion
ist die herrschende, andere Religionen werden, aber ohne bürger«
liche Rechte, geduldet. Die Tempel heißen gewöhnlich Moscheen«
die wissenschaftliche Bildung der Osmanen ist sehr gering. Der
Land- und Seehandel ist sehr wichtig. Die Staatsverfassung
ist unumschränkt despotisch. Der Großsultan, Großherr, auch
osmanischer Kaiser, ist Mahmud Ii.
1. Rum Jli oder Romanien. Darin: Constantinopel,
am Meer v. Marmor« u. dem thrakischen Bosporus, die
Haupt - und Residenzstadt mit 5oo,o»o Einw. Das Serail,
di« Refidenx des Sultans, di« Sophienkirchr ist dir größte
M»-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Dir H ft50glich chsen * Gothaischen
Lande
ffnd größ 85 àuadratmeilen mit 185,000 Ein-
wohnern. Der Herzog ist August (Aemil Leo-
pold) geb. den 25. Nov. 1772. Militär 1800
Mann, Einkünfte 1,400,000 Gulden. Das Land
besteht aus 2 Theilen, wovon jeder seine eigenen
Landstände hat:
l) Aus dem Furstettthum Gotha. Im südli-
chen Theil ist ein Stück des Thüringer Wal-
des, der mittlere und nördliche ist eben,
vortrefflich angebaut und trägt alle Arten
Getraide, Hülsenfrüchte, Anis, Koriander
und andere Sämereyen, Waid, Flachs, Ho-
pfen. Das Holz wird zu Pech, Kienrus,
Theer, Pottasche genützt. Die Viehzucht
ist vortrefflich, Schaaf - und Pferdezucht
sehr schön. Ziegen und Schweins find in
den bergigen, waldigten Gegenden. Eisen,
Salpeter, Thonerde, Sandstein, Kalk, Gips
' und Marmor, sind die Mineralien. Die
vornehmsten Flüsse sind: die Werra, Nesse,
Gera und thüringische Leine.
Eet ha die Haupt - und Residenzstadt an der Leine, mkè
11400 Einwohnern, dem Residenzschloß Friedenstein
und dem benachbarten Lusthause Friedensthal. Es
werden hier Wollenzeuge, Wollenband, Leinwand, Tischzeug,
Strümpfe, Papiertapeten, Eisendrath, Porzellan re. verfer-
tigt. Zn der Nahe die Sternwarte auf dem Seebergs»
— Au Waltershausen, mit 2000 Einwohnern, sind
Luch-, Zeug-, und Hutmacher; in dessen Nachbarschaft liegt
die berühmte Salzmannische Erziehungsanstalt Schne-
. pfenthal. — Cranichfeld, mit 1300 Einwohner«,ist
% der Hauptort einer Herrschaft. — Au Bl asienzella
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: August Schaaf Schweins
Extrahierte Ortsnamen: Gotha Gera Residenzschloß_Friedenstein Friedensthal Eisendrath Waltershausen
§ 2. Die älteste Bevölkerung. 3
für das Wohl und den Ruhm der Sippgeuossen, des Herzogs und des selbst er mahlten Gefolgsherru hinzugeben bis in den Tod. Ein rühmenswerter Zug ihres Charakters war ferner ihre Liebe zur Heimat und zur Freiheit. Den leuchtenden Tugenden standen aber auch entstellende Laster gegenüber, als deren schlimmste die Trunksucht und die Spielwut hervortraten.-^,J'•
4. Eine Beschäftigung der Germanen bildete die Zucht von Beschäftigung. Pferden, Rindern und Schafen, sowie die Bestellung der Felder.
Doch war diese Arbeit mehr von den Frauen, Knechten und Greisen zu verrichten, also von denjenigen, die zum Tragen und zur Handhabung der Waffen untüchtig waren. Die Frauen hatten außerdem zu spinnen, zu weben und Gewänder zu bereiten, wozu ihnen Flachs,
Wolle und Pelzwerk dienten. Was den freien Mann besonders anzog, das war die Jagd und der Krieg. Bewaffnet mit Axt und Speer, streifte er in wilder Lust tagelang durch Wald und Feld und erlegte im lebensgefährlichen Kampfe den Auerochs, den Bär und andere Tiere. Lieber aber noch war ihm der Krieg. Mit unwiderstehlicher Gewalt trieb es ihn nach der Schlacht, wo er seine Kraft und Gewandtheit entfalten und wo er Ruhm ernten konnte. Die Furcht vor dem Tode erfüllte ihn nicht, glaubte er doch, daß die gefallenen Helden in die Walhalla versetzt und des Umgangs mit den Göttern gewürdigt würden.
5. Nach den Anstrengungen der Jagd und des Krieges suchten Erholung, die Germanen Erholung in träger, beschaulicher Ruhe oder in der Veranstaltung von festlichen Gelagen. Bei solchen Gelegenheiten besang man die Taten und den Ruhm der Helden, und nackte Jüng- -linge führten zur Erprobung ihrer Kraft und Gewandtheit den Schwerttanz auf, indem sie sich unter Flötengetön zwischen bloßen Schwertern und aufgerichteten Spießen behend hindurchfchläugelteu.
Nicht selten kam es beim Mahle auch zur Beratung wichtiger Angelegenheiten; der Geist der Geselligkeit löste dann die Zungen und enthüllte die verborgensten Gedanken. Beschlüsse aber wurden nicht gefaßt. Leider waren mit den Schmausereien sehr häufig Ausschreitungen verbunden. Sie veranlaßten den Germanen, dem Tr unke und dem Würfelspiel zu huldigen; letzteres tat er mit einer Leidenschaft, daß er dabei die Besonnenheit verlor, jede Mäßigung und Rücksicht vergaß und zuweilen Hab und Gut, Weib und Kind, ja selbst seine Freiheit auf einen Wurf fetzte.
6. Zu Cäsars Zeilen (etwa 50 v. Chr.) gab es bei den Ger-meinen noch kein unbewegliches Sondereigentum. Grund und Boden waren im Besitz der Gaugenossenschaft. Dieselbe verteilte ihn an die einzelnen Geschlechter, nicht an die Hausstände, und zwar immer auf ein Jahr. Infolgedessen wechselte der Germane häufig seinen Wohnsitz,
l*
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]